Der elektrische Türöffner – Anschließen und Nachrüsten

Türöffner - Anschließen und Nachrüsten

Der Türöffner ist ein kleines, günstiges Bauteil, dem man beim Konzept der Zutrittskontrolle nicht immer die Aufmerksamkeit gibt, die ihm gebührt. Durch seine Aufgabe – die Entriegelung der Haustür ist der elektrische Türöffner immer noch ein zentraler Zubehör im Bereich der Zutrittskontrolle. Dabei ist der noch lange nicht vom smarten Türschloss mit dessen schlüssellosen Zugang durch Fingerabdruck, Zahlencode oder RFID abgelöst und auch die Gegensprechanlage kommt ohne ihn nicht aus. Daher habe ich diesen kleinen Guide verfasst über den Türöffner und seine Ausprägungen, Türöffner Anschließen und Nachrüsten sowie möglichen Zubehör oder Ersatz für ein Tür Öffnen ohne Schlüssel.

Wie funktioniert der Türöffner?

Ein Türöffner ist eine Vorrichtung, die ihrem Namen nach auf Knopfdruck die Tür öffnet. Er ist im Rahmen zusammen mit einem Schließblech verbaut und gehört nicht zum Schloss. Um dabei dessen Funktion zu verstehen, muss man aber das Türschloss mit einbeziehen.

Dieses besitzt als Gegenstück zum Türöffner einen Schnapper sowie einen Schlossriegel. Hierbei ist wichtig, zu wissen, dass der Türöffner nicht dafür da ist, ein verschlossenes Türschloss zu entriegeln. Viel mehr entriegelt er die Schlossfalle des Schnappers in der Tür.

Wichtiges Bauteil ist dabei die Schnapperfalle, welche den Schnapper festhält und so ein Öffnen der Haustür verhindert. Dieses wird durch den Sperrriegel festgehalten. Drückt man nun den Türöffner-Knopf – sei es separat oder in einer Gegensprechanlage – schließt sich ein Stromkreis, an den ein Elektromagnet angeschlossen ist.

Dieser Elektromagnet zieht darauf den Anker des Sperrriegels an und befreit die Schnapperfalle. Dadurch kann sie um die Achse, um die sie befestigt ist, nach innen rotieren und den Schnapper der Tür freigeben. Derweil ertönt ein Summton, der vom Summer im Türöffner erzeugt wird, um die Entriegelung zu signalisieren.

Wenn die Tür aus der Schlossfalle entkommen ist, drückt eine Blattfeder die Schnapperfalle wieder in die Ausgangsposition. So wie darauf der Stromkreis am Elektromagneten unterbrochen wird, klappt der Sperrriegel wieder nach unten, um die Falle aufs Neue zu verriegeln. Der Schnapper der Tür wird dank seiner Schrägen Form am Schließblech nach innen gedrückt, sodass er wieder in die Schlossfalle fallen kann.

Wichtig zu wissen ist, dass ein verriegelter Türöffner kein Ersatz zu einem verriegelten Schloss ist. Diese Information ist insbesondere bedeutend, wenn es um Versicherungen geht. Gibt es also ein Einbruchsrisiko, stellen Sie sicher, dass Sie immer auch das Schloss verriegeln.

Allgemein kann man sagen, dass ein Türöffner als Türverriegelung für den Tagesbetrieb gedacht ist. Noch extremer in diesem Fall wäre die Tagesentriegelung, welche als Funktion bei vielen Türöffnern durch einen Schalthebel realisiert ist. Hierbei erfolgt gar keine Verriegelung der Tür und man kann ohne Weiteres aus- und eingehen, bis der Hebel wieder umgeschaltet wird.

Türöffner anschließen und nachrüsten

Türöffner anschließen oder austauschen

Um einen Türöffner auszutauschen oder ihn dort anzuschließen, wo bereits zuvor ein Türöffner war, ist recht schnell erklärt. Dennoch handelt es sich um eine Arbeit an einer Elektroanlage, was potenziell gefährlich ist und daher nur von einer Person vom Fach erledigt werden sollte. Des Weiteren muss man die Einbaumaße beachten und schauen, dass der neue Türöffner an die Stelle des alten passt.

Somit gilt es vor der Demontage des alten Türöffners erstmal, den Strom von der Anlage zu nehmen. Daraufhin muss man das alte Bauteil aus dem Türrahmen entfernen. Hierzu schraubt man das Schließblech ab und macht dasselbe mit dem Türöffner.

Die vorhandenen Drähte müssen aus den Kontakten entfernt werden, ohne dass man diese beschädigt. Oft sind sie mit zwei kleinen Schrauben festgeschraubt. Falls man sich im Übrigen nicht über die benötigte Nennspannung im Klaren ist, kann diese hier an diesen Kontakten per Messgerät abgelesen werden. Normalerweise steht die verwendete Spannung allerdings auf dem alten Türöffner.

Allgemein arbeiten ältere Modelle mit Spannungen zwischen 6 und 12 V und neuere Modelle zwischen 10 und 24 Volt. Hat man den passenden Türöffner, kann man ihn direkt an die vorhandenen Drähte anschließen. Danach wird er ans Schließblech geschaubt, welches wieder wie vorher im Türrahmen versenkt wird.

Sofern der Mechanismus funktioniert, bedarf es noch der Feinstellung. Dafür haben herkömmliche Türöffner an der Vorderseite Stellschrauben, mit denen der Sperrmechanismus leicht verschoben werden kann. Ziel ist es, dass die zugefallene Haustür nicht mehr wackelt und sie gleichzeitig richtig zugesperrt ist.

Türöffner an Gegensprechanlage anschließen

Schaltplan Balter EVO Video Türsprechanlage mit Türöffner
Schaltplan einer Balter EVO Video Türsprechanlage; ein Türöffner („Türschloss“) wird über die Gegensprechanlage versorgt, die andere braucht eine eigene Spannungsquelle;

Eine Gegensprechanlage mit Türöffner ist häufig in Stande, einen Türöffner mit der benötigten Spannung mit zu versorgen. Der passende Türöffner wird dabei über die gefragte Nennspannung ausgewählt. Oft geschieht dies über die Außenstation der Türsprechanlage, sodass lediglich zwei Drähte über die kurze Distanz von Türklingel zu Türöffner gelegt werden müssen.

Problem hierbei ist allerdings die Gefahr, dass jemand über die Außeneinheit den Türöffner manipulieren und sich so unbefugten Zutritt zum Haus verschaffen kann. Daher ist es wenigstens für Gegenden mit hohem Einbruchsrisiko empfehlenswert, ein Produkt mit Manipulationsschutz zu wählen.

Namhafte Türsprechanlagen Hersteller stellen hierfür spezielle Module bereit wie das Türöffnerrelais von Bticino*, das S-Platinen Modul von AE* oder der E/A Tür Controller von Doorbird*. Diese Module stellen die Kommunikation zwischen Gegensprechanlage und Türöffner sicher, wobei dessen Verdrahtung hausintern verläuft und somit niemand von Außen Zugriff darauf erhält.

Sofern weitere Türöffner angeschlossen werden sollen, ist für alle weiteren meist eine eigene Stromversorgung nötig. Der Elektriker muss also sowohl eine Verbindung zur Türsprechanlage als auch zu einem passenden Netzteil im Verteiler herstellen.

Türöffner an Fritzbox anschließen

Den Türöffner an der Fritzbox anzuschließen ist ein häufig nachgefragter Term auf Google. Dabei funktioniert das nur, wenn auch eine Türsprechanlage genutzt wird. Das heißt also, dass ein Türöffner an sich nicht einfach über ein Fritzfon bedient werden kann.

Man benötigt eine analoge, DECT-, ISDN- oder IP Türsprechanlage, welche zur Fritzbox kompatibel ist. Dann ist die Einrichtung des Türöffners über das Fritzfon ein Leichtes. Aus dem Gedächtnis fallen mir direkt die Telegärtner Doorline DECT Slim, Alphago ALP-600 sowie die Doorbird D2101V Sprechanalagen ein, welche direkt zur Fritzbox kompatibel sind.

Türöffner nachrüsten

Reden wir vom Nachrüsten anstatt vom Austausch, dann war vorher wohl noch kein Türöffner vorhanden. Das heißt, vom Fräsen einer Aussparung im Türrahmen für Schloss und Türöffner samt Schließblech bis zum Verlegen der Leitung muss geplant sein.

Als Kabel für den Türöffner eignet sich eine zweiadrige Klingelleitung mit Nennquerschnitt von 0,75 mm²*. Die Maße des Einbaus und die Art des Anschlusses sind abhängig von den verwendeten Bauteilen und dem System, in das der Türöffner eventuell integriert werden soll. Daher kann ich hier gar nicht detaillierter darauf eingehen.

Welche Arten Türöffner gibt es?

Herkömmlicher elektrischer Türöffner

Als herkömmlichen Türöffner verstehe ich einen elektrischen Türöffner, welcher sowohl unabhängig als auch mit einer Gegensprechanlage genutzt werden kann. Dabei gibt es verschiedene Arbeitweisen:

  • Der Arbeitsstrom-Türöffner wurde von mir oben beschrieben und ist die gängigste Art Türöffner. Er öffnet, sobald man per Knopfdruck den Stromkreis schließt und der Summton ertönt. Theoretisch kann man mit einer Zeitschaltuhr auch dauernd die Tür entriegeln. Bei Stromausfall bleibt die Tür dagegen verschlossen.
  • Der Ruhestrom-Türöffner oder auch Fluchttüröffner entriegelt nur, wenn der Ruhestrom unterbrochen wird – so also auch bei einem Stromausfall.
  • Ein Türöffner mit Arretierung ermöglicht die Öffnung der Tür nach einer festgelegten Zeit oder die Entriegelung bis zum einmaligen Öffnen der Tür.

Funk Türöffner

Ein Funk Türöffner kann durch eine Erweiterung durch ein Funk-Türöffnermodul* erreicht werden. Hierzu wird ein Empfänger mitsamt Stromversorgung in der Nähe des Türöffners montiert und mit ihm verbunden.

Der Sender (Zum Beispiel ein Wandsender wie im verlinkten Produkt) löst den Öffner durch Schalten aus, ohne dass eine Drahtverbindung zwischen Schalter und Türöffner vorhanden sein muss. Eine solche Lösung ist beispielsweise für eine Funkklingel mit Türöffner denkbar.

Eine andere Möglichkeit des kabellosen Türöffners kann durch eine Funk Türsprechanlage realisiert werden. Dabei wird der Öffner mit der Außenklingel verbunden, welche einen Manipulationsalarm auslöst, sobald sich jemand an der Klingel zu schaffen macht.

Smarter Türöffner oder smartes Türschloss

Eine moderne Alternative, die das Ver- und Entriegeln der Haustür ermöglicht, ist das smarte Türschloss. Im Gegensatz dazu gibt es keinen „smarten Türöffner“. Das smarte Türschloss verriegelt nicht nur den Schnapper, sondern gleich das Türschloss. Wichtig zu wissen, wenn es um die Versicherung geht. Diese akzeptiert diese Art des Abschließens im Gegensatz zum Türöffner als sicher.

Wer also einen Türöffner mit Fingerabdruck-Scanner, einen Türöffner mit RFID oder NFC oder einen Türöffner mit Zahlenschloss möchte, der muss sich ans smarte Türschloss mit den genannten Funktionen halten.

Des Weiteren lässt sich ein smartes Türschloss, so wie manche IP Türsprechanlage wie die Doorbird D2101V auch als automatischen Türöffner nutzen. Dank Geofencing verschließt diese Funktion bei Verlassen des Hauses automatisch. Wenn man daraufhin wieder nach Hause kommt, erkennt das smarte Schloss dies und entriegelt die Tür wieder automatisch.

Türöffner Hersteller

  • Effeff: Marke von Assa Abloy mit schwedischen und finnischen Wurzeln. Zuverlässige, langlebige Türöffner und Schlösser jeder Art.
  • ABUS: Großer Name aus dem kleinen Örtchen Volmarstein bei Wetter an der Ruhr. Lange Geschichte, die für Qualität steht – auch bei Türöffnern.
  • Extel: Eine Marke der französischen Avidsen Gruppe, vor allem auf dem Markt Video Türsprechanlagen tätig.
  • ORNO: Polnischer Hersteller mit Türöffner in vielerlei Maßen.
  • GEV: Deutscher Ersatzteil- und Zubehör-Vertrieb.
  • CDVI: Die DCVI Group ist ein französischer Konzern mit einer großen Auswahl an elektrischen Türöffnern.
  • Basi: Basi Schließsysteme GmbH aus Mönchengladbach.
  • Siedle: Vor allem bekannt durch deren Audiosprechanlagen, aber auch eigene BUS Türöffner im Sortiment.