Zutrittskontrolle für Haus und Büro – schlüssellose Zugangskontrolle

Zutrittskontrolle für Haus und Büro – schlüssellose Zugangskontrolle

Warum Zutrittskontrolle? Ob Zuhause oder beim Unternehmen, ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, Büro, Klinik oder Baustelle – nirgends möchte man Unbefugten den freien Zugang gewähren. Das Schlüsselwort hier heißt Zutrittskontrolle und umfasst alles von der Zugangskontrolle per Türsprechanlage über Überwachungstechnik bis zu Alarmanlagen.

Während ein einfaches Schloss bereits eine Art der Zutrittskontrolle darstellt, gibt es heute vielerlei Konzepte, die einem breiten Anwendungsspektrum für verschiedenste Fälle angepasst werden können. Zutrittskontrollsysteme reichen hierbei vom mechanischen Code-Schloss, einer einfachen Sprechanlage bis zur biometrischen Zutrittskontrolle per Fingerprint oder Handscanner. Für große Personengruppen am besten geeignet bleibt dabei die kontaktlose Zutrittskontrolle per RFID. Für alle Systeme, aber gerade bei der biometrischen Zugangskontrolle spielt die DSGVO eine Rolle. Welche Konzepte dabei am besten für welchen Anwendungsfall taugen, im Folgenden.

Übersicht Zutrittskontrolle für Zuhaus und Büro

Arten der Zutrittskontrolle

In Sachen Typisierung möchte ich gleich vorweg zwei grundsätzlich Erwägungen anregen, die man bei der Wahl der Zutrittskontrolle machen sollte:

Ist eine Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtbetrieb angeraten? Je nach Art der Zutrittskontrolle und je nach verwendetem Schließsystem erhält man entweder 24 Stunden lang auf dieselbe Weise Zugang oder lediglich tagsüber, während nur authorisierte Personen nachts Zugang erhalten. Zum Beispiel wenn tagsüber der Türöffner entsperrt, aber nachts das Schloss entriegelt werden muss.

Möchte man auf zusätzliche Funktionen durch Online-Betrieb zugreifen können oder lieber auf mögliche Sicherheitslücken durch Hacker verzichten? Zwar verwenden namhafte Hersteller ausgereifte Sicherheitsstandards, aber wenn nicht gerade eine Integration ins Smart Home angestrebt wird, sicherlich Abwägungssache.

Audio und Video Zutrittskontrolle

Legrand Flex One Türsprechanlage als Zutrittskontrolle
Eine Legrand Flex One Gegensprechanlage

Die einfachste Form der Zugangskontrolle funktioniert per Sprechanlage. Der Besucher muss sich verbal zu erkennen geben und man entscheidet anhand der Stimme, ob er vertrauenswürdig ist. Daraufhin entriegelt man den Türöffner oder das Schloss, falls es verschlossen ist.

Die Stimme alleine garantiert allerdings keine Identifizierung, wenn man den Besucher nicht kennt. Deshalb könnte eine Kamera ein wortwörtlich besseres Bild liefern. Anhand des Erscheinungsbildes erkennt man ein suspektes Auftreten und erhält die Chance, den Zutritt zu verweigern.

Möchte man die Person sehen, zusätzlich aber mit ihr sprechen und so die Identität verifizieren, benötigt man eine Türsprechanlage mit Kamera. Hiermit kombiniert man die Zutrittskontrolle per Audio und Video. Daraufhin kann man selbst entscheiden, ob man Zutritt gewährt oder nicht.

Audio und Video Zutrittskontrolle gibt es sowohl offline mit herkömmlich verkabelten Systemen als auch Online mit modernen IP Systemen. Der Regelfalls ist, dass diese Art der Zugangskontrolle in Verbindung mit einem Türöffner genutzt wird, was einen Tagesbetrieb impliziert. Da die Entriegelung manuell erfolgt, wäre eine Nutzung in Verbindung mit einem Türschloss zu aufwändig und nur in Hochsicherheits-Situationen, die eine Einzelfallüberprüfung benötigen, angeraten.

RFID Zutrittskontrolle

RFID Zutrittskontrollsystem
Ein RFID Zutrittskontrollsystem

RFID ist die wohl beliebteste schlüssellose Zutrittskontrolle. Sie ist sowohl für große als auch kleine Personenkreise geeignet. Man benötigt hierfür ein RFID-Lesegerät sowie Transponder für berechtigte Personen.

Transponder kommen in vielerlei Form. Zum Beispiel als Schlüsselanhänger, Chip, Karte, man kann sie auch in Kleidungstücke einnähen. RFID steht dabei für „radio-frequency identification“ oder auf Deutsch „Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“.

Jeder Transponder enthält einen individuellen Code, welcher vom RFID-Lesegerät ausgelesen wird. Dazu muss man den Transponder einfach nah ein den Kartenleser halten. Falls der Code authorisiert ist, wird daraufhin der Türöffner oder das Schloss entsperrt.

Praktisch hierbei ist, dass im System jedem Code individuell Rechte zugewiesen und wieder entzogen werden können. Bei einem Unternehmen zum Beispiel könnte man je nach Gruppe festgelegte Zeiten integrieren, zu denen der Zutritt zum Firmengelände möglich ist. Oder man beschränkt den Zugang räumlich.

Falls derweil ein Transponder verloren geht, muss nicht gleich das Türschloss ausgewechelt werden. Stattdessen entzieht man einfach die Rechte des verlorenen Chips und gibt dem Unglücksraben einen neuen Transponder mit einem neuen Code.

Die Nutzung eines RFID-Zutrittskontrollsystems kann problemlos offline erfolgen. Ein Online-Betrieb ermöglicht derweil etwa ein Zugangsprotokoll von unterwegs mit dem Smartphone einzusehen.

Außerdem hat man freie Wahl zwischen Tag- und Nachtbetrieb. Zum Beispielt kann man im System selbst einstellen, dass die RFID-Kontrolle nachts deaktiviert ist. Oder man schließt einen Nachtbetrieb aus, indem man das RFID-Modul nur mit dem Türöffner verbindet und nachts das Türschloss abschließt. Dagegen erlaubt zum Beispiel ein smartes Türschloss mit RFID-Lesegerät auch einen Nachtbetrieb.

Biometrische Zutrittskontrolle

Fingerabdruck Zutrittskontrollsysteme
Ein Fingerprintsensor

Die Biometrische Zutrittskontrolle identifiziert authorisierte Personen anhand biometrischer Charakteristika. Hierbei geht es um Körpermerkmale, die bei jeder Person einmalig sind und sich mit der Zeit nicht ändern.

Am geläufigsten ist hierbei der Fingerabdruck Scanner. Nicht sonderlich groß, lässt er sich problemlos an ein elektrischoinsches Türschloss anschließen und ist somit auch in Privathaushalten geläufig. Daneben sieht man Fingerprint-Module auch an Flughäfen und öffentlichen Einrichtungen.

In Unternehmen wird allerdings deutlich mehr auf RFID gesetzt. In Zeiten von COVID neige ich dazu zu sagen, die Zutrittskontrolle per Fingerabdruck auf kleine Personengruppen zu beschränken wie zum Beispiel einen Einfamilienhaushalt.

Weitere Beispiele der biometrischen Zutrittskontrolle beinhalten beispielsweise die Überprüfung der Handvenenstruktur oder der Gangart. Dazu solche Systeme, wie sie heutzutage von Überwachungsstaaten gefördert werden, wie die Gesichtserkennung und Iris-Scanner.

Als recht moderne Technik kann man wieder zwischen Tagesbetrieb wie bei einer Türsprechanlage mit Türöffner und Nachtbetrieb wie bei einem Smarten Türschloss mit Fingerprint-Modul wählen. Darüber hinaus ist sowohl ein Betrieb offline als auch online wie häufig bei der Integration ins Smart Home denkbar.

Zutrittskontrolle per Zahlencode

Keypad Zutrittskontrolle mit Zahlencode
Zahlencode-Tastatur

Die Zutrittskontrolle per Zahlencode fehlt in keinem Agentenfilm. Das Passwort zum Hochsicherheitstrakt ist nur einzelnen Personen bekannt. Allerdings kann man eine Zahlencode-Zutrittskontrolle auch bei sich zu Hause installieren.

Es handelt sich dabei nicht um die bequemste Art der Zugangskontrolle und ist wohl nicht geeignet für große Personengruppen. Denn wie will man garantieren, dass niemand die PIN an Dritte weitergibt? Dafür ist das Codepad neben Fingerprint-Modulen eine Alternative die weder einen Schlüssel noch jegliche andere Art Zubehör benötigt.

Ganz nebenbei erlaubt ein mechanisches Zahlenschloss nicht nur den Offline-Betrieb, sondern gar den Betrieb ohne Strom. An erster Stelle kommt einen wahrscheinlich der Tresor oder das Farrahdschloss in den Sinn. Es gibt aber auch mechanische Zahlenschlösser für die Tür.

Somit erlaubt die mechanische Variante allerdings keine Unterscheidung zwischen Tages- und Nachtbetrieb. Dafür gibt es digitale Keypads, die sich unabhängig von der Türsprechanlage an den Türöffner anschließen lassen und damit einen Tagesbetrieb ermöglichen. Ganz im Gegensatz zum smarten Türschloss mit Codetastatur.

Mit dem Smartphone oder Tablet

Man packe sein Smartphone in die Tasche und begibt sich auf den Weg nach draußen. Die Haustür entriegelt sich automatisch und sowie man draußen ist, verschließt sich sich wieder. Dasselbe, wenn man später wieder in sein Haus möchte.

Willkommen im Smart Home! Diese Funktion wird möglich dank Geofencing, wodurch erkannt wird, wenn und von wo sich ein authorisiertes Gerät nähert. So vorhanden zum Beispiel bei der Doorbird D2101V.

Aber auch neben dem automatischen Türschloss lässt sich das Smartphone zum Entriegeln der Tür verwenden. So können die mobilen Endgeräte per NFC (near-field communication) ähnlich wie RFID-Transponder genutzt werden oder per Bluetooth mit dem elektrischen Türschloss kommunizieren. Diese Art Signal wird bevorzugt, wenn Sicherheitsbedenken in Anbetracht einer möglichen Angreifbarkeit von Smartphones hat.

Möchte man aus der Ferne die Tür entriegeln, dann geschieht das übers Internet, zum Beispiel in Verbindung mit einer IP Türsprechanlage. Überflüssig zu sagen, dass ein Offline-Betrieb hier schwierig ist.

Für Unternehmen sicherlich eine kaum umzusetzende Art der Zutrittskontrolle. Der typische Anwendungsfall findet sich eher in einer Smart-Home-Umgebung wieder. Wenn nicht das, dann in Verbindung mit einer einzelnen smarten Anwendung, wie dem smarten Türschloss, welches sich auch System-unabhängig verwenden lässt.

Zutrittskontrolle mit Fiebermessen

Während der Pandemie hat man sie immer mehr gesehen: Zutrittskontrollsysteme mit Fiebermessen oder Maskenscanner. Seit das Virus als endemisch eingestuft wurde, sieht man sie allerdings immer seltener.

Anderswo auf der Welt mögen die Regularien noch anders sein und man sieht Maskenscanner mit Wärmebild-Kamera immer noch in Krankenhäusern und öffentlichen Gebäuden. Ich bin auch gar nicht mehr auf dem aktuellen Stand, was Deutschland angeht. Jedoch haben diese Systeme seit je her ihre Nische in kritischen Bereichen im Gesundheitssektor gehabt.

Zutrittskontrollsysteme

Die verschiedenen Arten der Zutrittskontrolle habe ich bereits erläutert und einige Exempel für die Implementierung geliefert. Um das Konzept umzusetzen ist demnach ein Zutrittskontroll-fähige Anwendung sowie ein Schließsystem vonnöten.

Diese Systeme liste ich hier nochmal übersichtlich auf und liefer konkrete Anwendungbeispiele.

Schließsysteme

Mechanisches Türschloss

Schließsysteme werden entweder vom Zutrittkontrollsystem angesteuert oder von einer authorisierten Person entriegelt. Das einfachste ist sicherlich das mechanische Schloss, welches per Schlüssel oder andere mechanische Weise entriegelt wird.

Elektronisches Türschloss

Ambitionierter ist dagegen das elektronische Türschloss. Im Bereich der Hausautomation findet man vor allem den Begriff smartes Türschloss. Dieses erlaubt dank Integration verschiedener Protokolle viele Funktionen wie zum Beispiel die Fernsteuerung per Smartphone.

Elektrischer Türöffner

Jedem geläufig ist außerdem der elektrische Türöffner, der bei entriegeltem Schloss den Tagesbetrieb abdeckt und auf jede erdenkliche Art gesteuert werden kann. Sei manuell per Knopfdruck oder automatisch nach Klingeln, wie in mancher Arztpraxis.

In Bereichen, in denen mit viel Personenverkehr zu rechnen ist, wie auf Firmengeländen oder öffentlichen Gebäuden gibt es weitere Schließsysteme. Zum Beispiel das Drehkreuz, wenn es darum geht, zuverlässig Einzelpersonen zu kontrollieren. Ein weiteres Beispiel ist die automatische Schiebetür mit Lichtschranke.

Türsprechanlage mit Kamera

Kommen wir zu den Zutrittkontrollsystemen und da ist das gängigste – gerade in Privathaushalten – wohl die Gegensprechanlage. Gute Audiosprechanlagen erlauben die Nutzung verschiedener Türöffner – zum Beispiel der Haustür und der Wohnungstür.

Durch Sprechen mit dem Besucher erhält man auch bei Unbekannten eine Ahnung davon, ob die Person vertrauenswürdig ist. Letztendlich entscheidet man im individuellen Fall selbst, ob man die Tür entriegeln möchte oder nicht.

Dank der Nutzung in Verbindung mit einem elektrischen Türöffner gibt es noch weitere Möglichkeiten der Nutzung, die über das Öffnen per Knopfdruck hinausgehen. Zum Beispiel per Türöffner mit Arretierung. Oder man aktiviert die Tagesentriegelung, wodurch die Tür durchgehend begehbar ist.

Ein besseres Bild vom Besucher erhält man mit der Türsprechanlage mit Kamera. Hierdurch muss man sich nicht auf die Stimme des Besuchers verlassen, sondern kann auch sein Äußeres, inklusive Mimik und Körperhaltung in Betracht ziehen.

Eine gute Videotürsprechanlage erlaubt außerdem die Integration von weiteren Überwachungskameras und anderen Alarmsignalen, sodass hier bereits ein ausgereifter Schutz des Eigenheims möglich ist.

Derweil integrieren viele moderne Video Türsprechanlagen bereits die Zutrittskontrolle in die Video Türklingel. Zum Beispiel beinhaltet die Legrand/Bticino 363911 bereits einen RFID-Scanner mit mehreren Transponder-Chips. Die AE CKZ1-812S1-01 dagegen besitzt einen Fingerprint-Sensor und ist in der Lage, bis zu 900 verschiedene Fingerabdrücke abzuspeichern.

IP Türsprechanlage

IP Türsprechanlagen bieten alle Vorteile, die Videosprechanlagen bieten. Zudem beherrschen sie viele Internet-Protokolle und eignen sich daher sehr gut zur Kommunikation mit anderen IP Anwendungen im Haushalt. Folge ist, dass sie perfekt für die Integration ins Smart Home sind.

In Sachen Zutrittskontrolle führt das dazu, dass IP Sprechanlagen kabelgebunden oder kabellos mit smarten Zugangsmodulen kommunizieren können. Im Speziellen ist die Nutzung im Verbund mit dem smarten Türschloss unterstützt. Mehr dazu jedoch weiter unten.

Weiterer Vorteil guter IP Video Türsprechanlagen ist, abgesehen von der guten Erweiterbarkeit durch zusätzliche Sicherheitstechnik, dass die IP Türklingeln oftmals extra Überwachungs- und Alarmfunktionen integrieren.

Ein ausgereifter Bewegungsmelder, der bei außerordentlichen Vorkommnissen den Hausbesitzer benachrichtigt, ist sowohl bei einer luxuriösen Doorbird D2101V vorhanden (übrigens inkl. der Wahl zwischen RFID, RFID+Zahlencode, RFID+Fingerprint) als auch zwei Preisstufen weiter unten bei der Alphago ALP-600.

Zutrittskontrollmodul für Türöffner

Schlüssellose Zutrittskontrolle nachrüsten: ein Zutrittskontrollmodul für den Türöffner ist die wohl unkomplizierteste Art, ein Keypad, RFID-Lesegerät oder Fingerprint-Modul nachträglich anzuschließen – teils auch als Kombination. Durch Anschluss an den elektrischen Türöffner bleibt außerdem die Möglichkeit, das Türschloss zusätzlich zu verschließen.

Es gibt hierbei IP und Wifi-fähige Geräte, die über eine App oder am PC eingestellt werden. Es gibt aber auch Zutrittsmodule, die keinen weiteren Zubehör brauchen, um eingestellt zu werden. Perfekt also zum Nachrüsten und zur Verwendung mit oder ohne bereits vorhandener Gegensprechanlage.

Die Installation eines solchen Moduls ist denkbar einfach. Während meist eine einfache Aufputzmontage erfolgt, gibt es auch Systeme, die Unterputz montiert werden. Die Verkabelung hält sich derweil in Grenzen. Man benötigt lediglich eine Verbindung zum Netzteil (in der Regel ein Hutschienennetzteil*) sowie zum elektrischen Türöffner, um das Öffnen-Signal zur Entriegelung zu übertragen.

Smartes Türschloss

Bereits unter den Schließsystemen aufgeführt, kann ein smartes Türschloss alleine ebenfalls ein komplettes Zutrittkontrollsystem darstellen. Nämlich dann, wenn nicht nur eine Türöffnen-Funktion vorhanden, sondern auch eine Zugangskontrolle direkt im Schloss integriert ist.

Es gibt eine große Auswahl an smarten Türschlössern. Meist lassen sie sich ins Smart Home integrieren und über eine App steuern. Dann ist oft eine Kompatibilität zu Umgebungen wie Amazon Alexa, Google Home, Apple Homekit, Homematic IP, Homee Smart Home und vielem mehr gegeben.

Bluetooth Türschlösser verwenden auch eine App zur Steuerung, setzen allerdings auf den Funkstandard mit eingeschränkter Reichweite. Preise für alle Arten befinden sich derweil etwa zwischen 50 und 300 Euro.

Das smarte Türschloss gibt es vor allem mit folgenden Zutrittkontrollsystemen:

Darüber hinaus sind die verschiedenen Produkte unterschiedlich gut für verschiedene Einsatzbereich geeignet – zum Beispiel für den Außenbereich*. Wer es etwas ausführlicher will, liest sich den verlinkten Artikel durch.

Mechanisches Codeschloss

Das mechanische Codeschloss für die Haustür funktioniert nicht etwa wie beim Tresor, sondern bestitzt eine Code-Tastatur, in die eine PIN eingegeben wird. Bevor das mechanische Türschloss installiert wird, stellt man das gewünschte Codewort an der Rückseite per Schraubenzieher ein.

Sollte man die PIN einmal vergessen, kann man das Schloss von innen wieder entriegeln. Lediglich, wenn man sich aus dem Haus begibt, sollte man die PIN behalten.

Der große Vorteil ist, dass kein Stromanschluss notwendig ist. Das mechanische Codeschloss übernimmt sowohl Zutrittkontrolle als auch Verriegeln der Tür. Dabei funktioniert es auch bei einem Stromausfall. Hier ist Einfachheit Trumpf.

Zutrittskontrolle mit Zeiterfassung

Für ein Büro oder jedes anderes Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern ist eine schnelle und zuverlässige Zutrittskontrolle nicht nur praktisch, sondern wünschenswert. Idealerweise kombiniert man das direkt mit einer Zeiterfassung, wodurch die Arbeitszeiten direkt zentral und übersichtlich erfasst werden können. (Den Punkt, dass die altehrwürdigen Stechuhren überholt sind, kann man meiner Meinung nach legitimer Weise vertreten.)

Herkömmliche Systeme für Privathaushalte reichen hier nicht mehr. Dafür gibt es Zeiterfassungssysteme, die eine Zutrittskontrolle integrieren. Die passende Software für die zentrale Verwaltung aller Zugangsberechtigungen sowie der Zeiterfassung wird dabei gleich mitgeliefert.

Das Mittel der Wahl ist meiner Meinung nach die RFID-Zutrittskontrolle. RFID-Karten oder Chips werden gleich mitgeliefert, der Zutritt zum Arbeitsplatz erfolgt schnell und unkompliziert und die Verwaltung über Computer oder App könnte einfacher nicht sein.

RFID Zeiterfassungssysteme mit Software

Startersets gibt es zum Beispiel von IDENTsmart und Timemaster, kommen inklusive 15, bzw. 10 Transpondern und lassen sich beliebig mit weiteren IDs erweitern. Kostenpunkt der genannten Systeme in etwa zwischen 500 und 800 Euro.

Zeiterfassungssystem ohne Software

Wer es simpler haben möchte, setzt auf ein Zeiterfassungssystem, das nicht extra eine Software am PC zur Verwaltung benötigt. Als Beispiel dient mir ein System von Trojan Zeitsysteme, welches die Zutrittkontrolle sowohl per RFID als auch per Fingerabdruck bietet.

Statistiken zu den Arbeitszeiten können Ende des Monats einfach an einer USB-Schnittstelle in tabellarischer Form ausgelesen werden. Das genannt Terminal ET501MT hat nur den Nachteil, dass es auf bis zu 20 Personen beschränkt ist. Es gibt aber Alternativen, die Sie ebenfalls über den Affiliate-Link finden können.

Trojan Zeitsysteme Terminal ET501MT Zutrittskontrolle mit Zeiterfassung
Trojan Zeitsysteme Terminal ET501MT

Datenschutz (DSGVO)

Der Datenschutz in Form der DSGVO betrifft den privaten (siehe Datenschutz bei der Video-Überwachung) wie den gewerblichen Bereich gleichermaßen. Das Thema ist umfangreich und kompliziert und ich kann hier keinesfalls eine ausführliche recthliche Beratung bieten. Dafür versuche ich, aufzulisten, welche Punkte es zu beachten gibt und stelle dazu weiterführende Links zur Verfügung.

Die DSGVO regelt den Schutz personenbezogener Daten, jener Daten, die nicht anonymisiert sind und sich eindeutig auf eine individuelle Person verfolgen lassen. Nachdem bei der Zutrittskontrolle ein Besucher und deren Authorisierung für den Zugang identifiziert werden muss, Daten abgespeichert und verarbeitet werden, gilt die DSGVO auch hierfür.

Die Problematik besteht vor allem bei Unternehmen und im öffentlichen Raum. Im Privathaushalt dagegen, wo jedes Familienmitglied einwilligt und keine Daten Dritter gespeichert werden, läuft man wenig Gefahr, gegen sie zu vestoßen.

An anderer Stelle gilt es, vier Punkte und deren Implikationen zu beachten und umzusetzen, wie sie als vier goldene Regeln zur Datenschutz und Zutrittkontrolle bei GFOS ausgeführt sind:

  • Vertraulichkeit
  • Integrität
  • Verfügbarkeit und Belastbarkeit
  • Verfahren zur regelmäßigen Überprüfung

DSGVO bei der biometrischen Zutrittkontrolle

Bei der Erfassung biometrischer Daten wird es nochmal kritischer. Denn durch diese könnten Unbefugte Identitätsdiebstahl begehen. Hier muss erstmal die Einwilligung aller Beteiligter (zum Beispiel aller Mitarbeiter) vorliegen. Zudem muss man nach DSGVO Artikel 9 abwägen, ob eine Datenverarbeitung zur Zutrittskontrolle und eventuell Zeiterfassung erforderlich und verhältnismäßig ist.

RFID-Zutrittskontrolle und Datenschutz

Für die Zugangskontrolle durch NFC- oder RFID-Lesegeräte sind vor allem folgende Punkte zu beachten und umzusetzen, wie sie auf der 72. Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder vom 26. bis 27. Oktober 2006 festgelegt wurden:

  • Zum Einen muss man betroffene Personen umfassend über Einstaz, Verwendungszweck und Inhalt von RFID-Tags informieren.
  • Außerdem darf man die Transponder nicht heimlich auslesen, sondern muss RFID-Tags sowie jeden Kommunikationsvorgang deutlich kennzeichnen.
  • Des Weiteren ist es streng untersagt, heimliche Profilbildung zu betreiben. Personenbezogene Daten dürfen ausschließlich mit dem Wissen und der Zustimmung Beteiligter genutzt werden. Die Speicherung eindeutlig identifizierbarer Daten ist untersagt, sofern diese nicht unbedingt für den Anwendungszweck notwendig ist.
  • Außerdem muss man die gesicherten personenbezogenen Daten ausreichend schützen. Unbefugte dürfen keinen Zugang zu ihnen haben.
  • Der letzte Punkt betrifft die Deaktivierung der RFID-Tags und die Löschung der zugehörigen Daten, sofern diese nicht mehr benötigt werden. Ein Punkt, den gute RFID-Zutrittskontrollsysteme in der Regel erfüllen.